Bruchlandung

Hatte ich euch eigentlich schon erzählt, wie ich mir mal in einem selbstlosen Akt der Nächstenliebe den Flügel gebrochen habe? (rhetorische Frage, nur der Dramatik wegen)
Ich war damals auf einer Party im Jägerhof. Kurze Erklärung: Der Jägerhof ist ein Laden in Dinslaken, der anfangs ein echt geiler Rockschuppen war, sich jedoch dann zur Mainstream Disco mit abgefucktem Aussehen entwickelt hat und dadurch seinen Untergang besiegelte. Genug von meiner Meinung, ich muss ja zugeben, dass ich trotz allem oftmals coole Abende in diesem Schuppen hatte. Dennoch wurde das Agressionspotential der Besucher von mal zu mal größer. Mir ist so etwas ja eigentlich egal; ich halte mich da raus, oder schubse nur, um Leute zurecht zu weisen, aber irgendwann brennt auch einem wie mir, der auf Grund seiner Herkunft eigentlich immer einen kühlen Kopf hat, die Sicherung durch. Dies geschieht meist dann, wenn irgendwelche Idioten Freunde von mir dumm an machen, oder nein… wenn irgendwelche Idioten Freundinnen von mir anmachen, schlagen oder beleidigen. Das kann ich einfach nicht haben. Da werde ich zum Eisbär. So auch geschehen, an besagtem Abend. Sicher mein Vater sagt immer: “Junge, früher war alles anders, da konnte man sich prügeln, nachher hat man dem Gegenüber wieder hoch geholfen, ist an die Theke gegangen und hat ein Bier zusammen gekippt. Heute musst du Glück haben, dass die kein Messer ziehen!” Immer klingt mir dieses Zitat im Ohr, doch ich wollte dem nie glauben schenken. Ich kenne ja immer 2000 Leute in den Läden in denen ich verkehr, doch dass wer mal schneller ist als ich hätte ich nie für möglich gehalten. Eine Freundin von mir wurde also von so einem Spacko belästigt, ich bin dazwischen gegangen und eh ich mich versah, hatte ich mir den Flügel gebrochen. Wir alle waren verwundert, wie schnell das doch passiert war und ehe wir es realisieren konnten, wurde der Typ auch schon von den Türstehern raus begleitet. Ehe ich mich versah kam auch einer meiner Freunde zu mir (seines Zeichens Arzt) und hat mir den Flügel in eine Schiene gepackt. “Ist halb so wild, du musst nicht unbedingt ins Krankenhaus.” sagte er zu mir und genau diesen Rat habe ich befolgt. Ich musste schließlich noch die Lorbeeren meiner geretteten Prinzessin einholen. Jeder mag Helden. Trotz meines gebrochenen Flügels ließ ich es mir nicht nehmen, meinen Facebook Status zu aktualisieren:

Und wie sich heraus stellte, war dies das Beste, was ich hätte machen können. Die Physiotherapeutin (und gute Freundin von mir) des RSC Cronenberg meldete sich bei mir und gab mir postwendend einen Termin für die Behandlung und sagte, dass sie einen Spezialisten für sowas kennt, der dafür sorgt, dass alles wieder grade ist, bevor sie mit mir in die Reha einsteigt. Wie praktisch. In der nächsten Woche hieß es dann für mich: Ab ins Krankenhaus

Foto © SH Photography & Dini

Auf Grund meiner hohen Stellung in der U.S. Regierung genieße ich ja alle Vorzüge, die man im Krankenhaus haben kann. Einzelzimmer. Nette Krankenschwestern und immer was gutes zu lesen. Ach und das Wichtigste: Man muss nicht Tagelang warten, dass man dran ist. Man geht hin – zieht sich um und da geht es eigentlich auch schon los. Schnell noch ein Röntgenbild gemacht

Und dann ab auf den OP Tisch. Ab hier kann ich nicht mehr viel sagen, da ich ja unter Narkose stand, aber ich denke es reicht, wenn ich die Bilder zeige, die während dieser Operation entstanden sind. (Ja der Secret Service ist dabei, wenn Regierungsbeamte unter Narkose gesetzt werden und passen auf, dass nichts dummes passiert – also hab ich sie gebeten auch Fotos für meinen Blog zu machen)

Ist nun schon fast ein Jahr her und ich bin erst jetzt dazu gekommen euch das zu zeigen. Tut mir leid, aber hier habt ihr das ja.

Abschließend bleibt nur noch zu sagen: Ich hatte es sehr gut im Krankenhaus und danke an alle und besonders an meine Physio, die Dini

Foto © SH Photography & Dini
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